Ein krisenfester Glaube kann einen Mangel überbrücken. Enttäuschung, Frust und unerfüllte Wünsche sind in der beständigen Zuwendung von Gott zwar nicht beseitigt, aber getragen. Der Glaube muss nicht um die eigene Versorgung kreisen. Er wendet sich dem Leben, den eigenen Aufgaben und anderen Menschen  zu. Die liebevolle Verbindung schafft einen beständigen Strom wohltuender Momente.

Wo stehst du gerade, was deine innere Freude, dein Glück und deine Erfüllung  angeht? Kannst du dich anderen großzügig zuzuwenden und dich verschenken? Wenn dich in der Grunderfahrung Mangel und Liebe etwas beschäftigt, dann fasse es in eine Frage und nehme diese in eine der geistlichen Übungen mit. Eine solche Frage könnte sein:

• Wie wendest du, Gott, dich mir in der Enttäuschung zu, die ich gerade in einer wichtigen Beziehung erfahren habe?
• Wie führst du, Gott, mich aus meiner augenblicklichen frustrierten Stimmung heraus?
• Wie kann ich, Gott, in dieser Situation großzügig sein, obwohl mir gar nicht danach zumute ist?

Glaube führt in die Freiheit, weil er sich von den Erwartungen anderer frei machen kann. Er trägt die Verpflichtungen, die sich aus unseren Aufgaben und unserer Bindung an andere Menschen ergeben. Gott führt manchmal in eine äußeren, manchmal in eine innere Freiheit, die anderen von Herzen dient und die auch in einer Verpflichtung ganz eigene, geistliche Ziele verfolgt.

Wo stehst du gerade, was deine innere und äußere Freiheit angeht? Wenn dich in der Grunderfahrung Fremdbestimmung und Freiheit etwas beschäftigt, dann fasse es in eine Frage und nehme diese in eine der geistlichen Übungen mit. Deine Frage könnte zum Beispiel lauten:

• Wie kann ich, Gott, den Mut finden, mich hier von den Erwartungen einer wichtigen Person freizumachen und meinen eigenen Weg zu gehen?
• Wie kann ich, Gott, diese Verpflichtung treu ausfüllen und sie  in einer inneren Freiheit tragen?
• Wie, Gott, finde ich heraus, ob ich mich vom diese Erwartung frei machen oder ihr gerecht werden soll?

Schließlich befähigt uns der Glaube auch, Wagnisse einzugehen und sich dabei Gott anzuvertrauen. Oft wird er uns schützen vor dem, was passieren könnte. Manchmal teilen wir die Verwundbarkeit, die auch Jesus auf sich genommen hat. Wir erleiden Verletzungen oder einen Schaden. Zugleich bemerken wir aber, wie Gott uns die Stärke gibt, auch Verletzungen und Schaden Stand zu halten. Das befähigt uns, unsere Liebe, unseren Werten und unserem Auftrag treu zu bleiben, auch wenn uns das etwas kosten könnte.

Wo stehst du gerade, was bedrohliche Situationen oder Menschen angeht? Wo bist du vielleicht herausgefordert, mutig zu sein? Wenn dich in der Grunderfahrung Bedrohung und Vertrauen etwas beschäftigt, dann fasse es in eine Frage und nehme diese in eine der geistlichen Übungen mit. Vielleicht klingt deine Frage so:

• Wie möchtest du, Gott, mir helfen, meine Angst zu überwinden und hier das zu tun, was ich für richtig halte?
• Wie möchtest du, Gott, mich in dieser Verletzung und dem Schaden, den ich erlitten habe, stärken? Wie sieht gerade deine Heilung aus und wie möchtest du meinen Schaden ausgleichen?
• Worauf lenkst du, Gott, meinen Blick, und wie willst du mein Vertrauen stärken, damit mich diese Sorge nicht gefangen nehmen kann?

Wähle aus den drei Bibelbetrachtungen die aus, die für dich gerade passt.